Historisches
Unser Dorf hat seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung durch den pommerschen Herzog
Wratislaw den III. im Jahr 1248 als Wicus ante claustum viel erlebt und durchlebt, nebst Sturmfluten
und Kriege.
Viele Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern tragen den Namen Wieck oder Wiek in unterschiedlichster
Weise, bei unserem Wieck sprechen auch viele, die hier wohnen "in ne Wieck" hier wird der
weibliche Artikel "die" vorgesetzt und beschrieben.
1297 wurde ein kleiner Hafen in Wieck errichtet um den bis 1904 Streitigkeiten mit der Stadt
Greifswald herrschten.
Wieck war eine ganze Zeit in "städtisch" und "akademisch" geteilt, genau nach dem dreißigjährigen
Krieg.
1634 schenkt der letzte Pommernherzog, Herzog Bogislaw XIV. , seinen Teil von Wieck der
Universität Greifswald. So unterscheidet man nun „Akademisch Wieck“ und „Städtisch Wieck“. Kurze
Zeit später gerät Wieck zusammen mit ganz Vorpommern als Folge des dreißigjährigen Krieges unter
schwedischer Landesherrschaft. Die Schweden errichteten zur Sicherung der Ryckmündung aus
Backsteinen der Klosterruine Eldena eine Befestigung – die so genannte „Schanze“. Die Gebäude der
„Schanze“ werden bis 1764 wieder abgebrochen (heute Am Hafen 9-11). Die Schwedische
Landesvermessung von 1694 bezeichnet Wieck als „Fischlager“. Ws wohnen dort elf freie und fünf
untertänige Fischer, drei untertänige Kossäten, ein Schneider, ein Fährmann, ein Krugwirt
(Dorfstraße 102), der Stadtvogt (zuständig für den Hafen), der Zöllner, der Korporal und der
Büchsenmeister mit ihren Familien. Es heißt in der Beschreibung der zur Karte der Gemarkung Wieck:
„Alle diese Fischer ernähren sich nur von der Fischerei und haben weder Acker, Wiese noch Weide
und sind freie Leute.
1815 kommt Wieck zusammen mit Vorpommern nördlich der Peene als letzter Teil der ehemals
schwedischen Provinz unter preußische Herrschaft.
Bald sind es über 400 Einwohner. 1827 – 1841 verkehrt zweimal in der Woche der Postdampfer
zwischen Wieck und dem südschwedischem Ystad. Eine von einem Pferd, auf dem neu angelegten
Leinpfad, am Rycksüdufer gezogene Treckschute besorgt den Zubringerdienst nach Greifswald.
Neben den Fischern lassen sich zunehmend Schiffer und Seeleute im Ort nieder.
1827 – 1843 werden die Rosen- und die Kirchstraße bebaut. Das Ortsbild ändert sich. Zu den
rohrgedeckten Fischerhäusern aus Fachwerk kommen die „Kapitänshäuser“ mit massiven Mauern
und Ziegeldach hinzu.
Ein Badebetrieb mit Steg und späterem Sprungturm, entwickelte sich ab 1834.
Das Dorf war ab 1839 sogar mit einem Graben, ab dem jetzigen Fluss Ryck, geteilt. Die Stadt selber
bot der Universität jedoch immer wieder an Ihr Landstreifen zu erwerben.
1865 wurde der städtische Teil von Wieck mit 51 Personen und einem eigenen Bürgermeister
beschrieben, der in der Stadtvogtei wohnte, dem heutigen Hafenamt.
1939 wurde Wieck letztlich eingemeindet.
Bildquellen: gesammelte Archive Heimatverein Wieck e.V.